Venedig plant neues Eintrittsticket

Am Donnerstag steht im Stadtrat die Zustimmung zur neuen Regelung an, die zwischen März und August in Kraft treten soll. Dieses Mal wird es Kontrollen geben. Zusätzlich wird die Regulierung von Kurzzeitvermietungen verschärft. Venedig plant neues Eintrittsticket.

Venedig plant neues Eintrittsticket

Am Donnerstag werden im Stadtrat zwei entscheidende Maßnahmen zur Steuerung des Tourismus in Venedig diskutiert. Das Eintrittsticket und die Regulierung der Kurzzeitvermietungen. Die Rahmenbedingungen sind bereits weitgehend geklärt, doch vor allem bei den Vermietungen sind noch letzte Details zu klären. Dies ist das am meisten umstrittene Thema.

Kurzzeitvermietungen – Einschränkungen geplant

Aktuell sieht der Entwurf eine Begrenzung für touristische Vermietungen von mehr als 120 Tagen pro Jahr vor, die bis zum Ende der Amtszeit gelten soll – also voraussichtlich für etwa anderthalb Jahre, sofern die Wahlen im Frühjahr 2025 stattfinden. Hauseigentümer erhalten, ähnlich wie bei der vorherigen Regelung zur Begrenzung von Hotels, ein Zeitfenster, um zu entscheiden, ob sie ihre Immobilien für touristische Zwecke nutzen wollen. Dabei müssen sie sich an die Vorschriften zur Umnutzung halten, wie sie im sogenannten Pellicani-Änderungsantrag festgelegt sind. Über die Dauer dieses Zeitraums wird noch verhandelt.

Eintrittsticket bis zu 10 Euro

Der Eintrittspreis für Touristen soll in der neuen Saison, nach der diesjährigen Testphase, teilweise verdoppelt werden. An bestimmten Tagen wird es bis zu 10 Euro betragen. Während die erste Testphase vom 25. April bis zum 14. Juli 2024 auf 29 Tage verteilt war, könnte die neue Regelung für 45 bis 60 Tage gelten, je nach gewähltem Szenario. Der Zeitraum soll sich dabei von April bis August erstrecken.

Die Entscheidung, das Ticket auf bis zu 10 Euro zu erhöhen, wurde kürzlich auf einer Konferenz zum Thema Overtourism auf Capri erläutert. Es gibt bestimmte Tage, die als besonders belastend für die Stadt gelten – sogenannte „Tage mit schwarzer Markierung“. An diesen Tagen wird Touristen nicht direkt davon abgeraten, nach Venedig zu kommen. Aber sie müssen bei kurzfristigen Besuchen eine höhere Gebühr von 10 Euro zahlen. Bei frühzeitiger Buchung soll der Preis weiterhin bei 5 Euro bleiben.

Ziel dieser Maßnahme ist es, Tagesbesucher an besonders überlaufenen Tagen abzuschrecken und sie zu ermutigen, die historische Stadt an ruhigeren Tagen zu besuchen. Für die kommenden Tage werden weitere Details festgelegt, doch klar ist, dass die Ticketpflicht nur für Tagesbesucher gilt. Ein tägliches Limit für die Anzahl der Touristen, wie es von der Opposition gefordert wird, bleibt jedoch auch in diesem Jahr aus. Kritiker fragen sich, ab wann Venedig mit der hohen Besucherzahl unbewohnbar für die Einheimischen wird.

Strengere Kontrollen

Die kommende Verordnung wird keine Details zu den Kontrollen enthalten, da diese in der Organisationsphase behandelt werden. Die Stadtverwaltung plant jedoch, die Kontrollen zu verschärfen. In den Sommermonaten 2024 waren die Kontrollen eher locker, das Personal war hauptsächlich damit beschäftigt, Informationen zu geben und Fragen zu beantworten. Besucher ohne Reservierung wurden gebeten, eine Buchung vorzunehmen. Ab dem kommenden Jahr sollen die Kontrollen nach den ersten Tagen strikter durchgeführt werden.

Kurzzeitvermietungen

Ein weiterer Schwerpunkt der Stadtratssitzung am Donnerstag liegt auf der Regelung der Kurzzeitvermietungen. Eine Begrenzung wird es geben, aber es bleibt abzuwarten, in welchen Stadtgebieten und unter welchen Bedingungen. Derzeit gibt es im Stadtgebiet über 7.600 Kurzzeitmietobjekte, davon allein 5.767 in der Lagune, wo die Zahl der Betten für Touristen bereits die Anzahl der Einwohner übersteigt. Das neue Regelwerk sieht die Abschaffung von Schlüsselboxen vor, erlaubt Check-ins nur noch zwischen 8 und 23 Uhr und verschärft die Regeln für die Müllentsorgung.

Venedig macht mit diesen Maßnahmen einen weiteren Schritt, um den Tourismus nachhaltiger zu gestalten und gleichzeitig das Leben der Einheimischen zu verbessern.

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