UNESCO gibt Venedig Aufschub

UNESCO gibt Venedig Aufschub – Kritik am Massentourismus bleibt

Die UNESCO bewahrt Venedig vorerst vor der Aufnahme auf die Schwarze Liste. Sie fordert jedoch dringend weitere Maßnahmen gegen den Massentourismus. Ein endgültiges Urteil fällt erst im Februar 2026.

Die Experten loben einzelne Maßnahmen. Dazu gehören die Einführung einer Eintrittsgebühr für Tagesbesucher, neue Regeln für Kurzzeitvermietungen sowie der Schutz der Lagune und der Altstadt. Auch der fast fertiggestellte Hochwasserschutz MOSE und das Verbot großer Kreuzfahrtschiffe im Becken von San Marco wirken positiv. Die Behörden haben außerdem begonnen, leerstehende Wohnungen wieder für Einheimische nutzbar zu machen.

Trotz dieser Fortschritte bleibt die Kritik am Tourismusmanagement deutlich. Die UNESCO sieht keine ausreichende Strategie gegen die Überfüllung der Stadt. Es fehlt ein verbindlicher Plan für nachhaltigen Tourismus. Auch eine verantwortliche Organisation, die diesen Plan umsetzt, existiert bisher nicht. Der tägliche Ansturm von Besuchern belastet die Stadt weiterhin stark. Der Bericht warnt vor einem möglichen „irreversiblen Schaden“ an Venedigs Kulturerbe.

Der Bericht der UNESCO nennt klare Forderungen. Venedig braucht ein schlüssiges Gesamtkonzept, das Tourismus, Wohnraum und Naturschutz miteinander verbindet. Die Stadt muss die Zahl der Besucher begrenzen. Sie muss alternative Wege finden, den Tourismus besser zu verteilen. Auch neue Bauprojekte in der Nähe der Lagune sollen strenger geprüft werden.

Der Druck wächst. Venedig steht seit Jahren im Fokus der UNESCO. Erste Warnungen gab es bereits 2011. Seitdem haben mehrere Inspektionsreisen stattgefunden. Der neue Bericht zeigt: Nur entschlossenes Handeln kann Venedigs Status als Weltkulturerbe sichern. Die Welt schaut hin – die Zeit läuft.

Schreibe einen Kommentar